Amb. 317b.2° Folio 151 recto (Mendel II)
Vorname(n):Georg Nachname(n):Rettig (Rettig; Rettich)
Kategorie:Bruder Beruf(e):Altmacher (Altmacher; Altreuß; Flickschuster; Schuster) Berufsgruppe:Lederverarbeitendes Gewerbe
Arbeitsgeräte:Faden; Schustermesser; Ahle (Pfriem); Messer; Schuhleiste; Schaff Beschreibung:Rettig sitzt an seinem Arbeitstisch und näht an der Sohle eines Schuhs, den er mit einem Riemen an seine Oberschenkel gebunden hat. Auf dem Tisch liegt ein Messer mit sichelförmiger Klinge, eine Ahle und ein gebogenes Messer sowie zwei auf Leisten gespannte Schuhe. Neben ihm am Boden ein mit Wasser gefülltes Schaff, in dem vermutlich Leder gewässert wird. In der Wandhalterung stecken Schuhleisten. Der Blick durch das Fenster zeigt eine Kirche, in die ein Mann hineingeht, was auf den Vorsinger Rettig anspielen soll.
Material:Papier Blattmaße::H 305 x B 212 Wasserzeichen:Nichts erkennbar Zustand:Der rechte untere Rand ist verschmutzt, hier wurden kleinere Risse mit Papier geschlossen. Die Ecken sind abgerundet. Das Bildnis ist insgesamt gut erhalten.
Maltechnik:Pinselmalerei Farbauftrag:Wasser- und Temperafarben, Höhung in Grau. Bildmaße:H 228 x B 168 Künstler:N.N. Datierung:1667
Literatur:--- Kommentar:In der Inschrift werden die schlechten Eigenschaften von Rettig betont.
Transkription:Anno 1667 Ady Fr(eitag) den 6. Junii, hat der Wohl Edelgebohrn Gestreng und Mannvest Herr Johann Sigmundt Haller, von Hallerstein uff Cronsperg deß Innern gehaimen Raths und Obristen Kriegs Haubtmann, Itziger Zeit Regierndter Herr Pfleger, Georg Rettig, ein Altmacher, hernacher uff die 30 Jahr ein Vorsinger in unterschiedtlichen Kirchen, in das Zwölffbrüderhauß eingenom(m)en, seines Alters 60 Jahr.
Dahinter:
Ist 1677 den 12 Januarii an ein jähen Schlagfluß überfallen undt selbigen tags in der nacht ein wenig nach sechsen der großen uhr gestorben. Dieser Bruder ist wegen seines unmäßigen brandtwein trinckhens zwey mal in die Lochgefängnis gestrafft wordten, auch durch sein vieles waschen und plaudern, fast bey Jederman(n) verhast gemacht, undt viel zanckh undt schwierigkeit under den Brüdern angestifft. G(ott) G(nad).
Seitlich des Bildnisses:
597.
Kommentar:Die Angabe "zwey mal in die Lochgefängnis gestrafft" ist rot unterstrichen. Das Wort "waschen" ist hier im Sinne von schwätzen, plappern verwendet worden. Der erste Teil der Inschrift wurde nach der Aufnahme des Bruders in die Stiftung niedergeschrieben, der zweite Teil nach dessen Tod. Datierung:1667; 1677 Technik:Schwarze Tinte
Anmerkung:Oben rechts erscheint in Blei die Blattzählung "151".
Vorname(n):Georg Nachname(n):Rettig (Rettig; Rettich)
Brudernr.:597 Kategorie:Bruder Beruf(e):Altmacher (Altmacher; Altreuß; Flickschuster; Schuster) Berufsgruppe(n):Lederverarbeitendes Gewerbe
Herkunft:Nürnberg Lebensdaten:Um 1607 - 1677.01.12. Krankheit(en):Alkoholmissbrauch; Trunksucht Todesursache:--- Todeszeitpunkt:In der Nacht kurz nach Sechs der größeren Uhr (23:00) Todesort:Nürnberg Bestattungsort:Nürnberg
Aufnahmedatum:1667.06.06. Aufnahmealter:60 Aufenthaltsdauer:9 Jahre, 7 Monate Fürbitter:--- Wohnort:--- Ämter und Titel:Vorsinger Kommentar:---
Örtlichkeit:Innenraum Einrichtung:Hocker; Arbeitstisch; Fensteröffnung; Wandhalterung
Körperhaltung:Sitzend Tätigkeit(en):Rettig sitzt an seinem Arbeitstisch und näht an der Sohle eines Schuhs, den er mit einem Riemen an seine Oberschenkel gebunden hat. Auf dem Tisch liegt ein Messer mit sichelförmiger Klinge, eine Ahle und ein gebogenes Messer sowie zwei auf Leisten gespannte Schuhe. Neben ihm am Boden ein mit Wasser gefülltes Schaff, in dem vermutlich Leder gewässert wird. In der Wandhalterung stecken Schuhleisten. Der Blick durch das Fenster zeigt eine Kirche, in die ein Mann hineingeht, was auf den Vorsinger Rettig anspielen soll. Material(ien):Leder Arbeitsgerät(e):Faden; Schustermesser; Ahle (Pfriem); Messer; Schuhleiste; Schaff Erzeugniss(e):Schuh
Person(en):---